Kloster Marienvrede
Das Kloster Marienvrede ist auch über 200 Jahre nachdem die letzten Bewohner es verlassen haben, ein Bezugspunkt der Region.
Das Kloster Marienfrede war eine typische Gründung des Spätmittelalters. 1439 stiftete Johann von Capellen seinen Besitz „in gen Vrede“ (im Frieden/eingefriedet) den Augustiner Chorherren. 1444 übernahmen Kreuzbrüder die Anlage und führten den „Domus vel Conventus Mariae Pacis“ bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1804. Wie eine Wasserburg wurden Kloster und Wirtschaftshof durch breite Gräben geschützt. Über eine Brücke gelangte man auf den Wirtschaftshof. Im Torgebäude befand sich zur Linken eine Wassermühle und zur Rechten das Brauhaus. Hinzu kamen Stallungen, Remise, Rossmühle und eine Scheune. Die von Laienbrüdern selbst betriebene Landwirtschaft sicherte die Versorgung mit Nahrungsmitteln, und die Verpachtung von Höfen bildete die wichtigste Einnahmequelle des Klosters. Eine weitere Brücke über den Mühlenkolk führte zum Klosterbereich mit Kirche und den U-förmig angebauten Klostergebäuden, die zwischen 1698 und 1741 neu errichtet wurden. Die etwa 50 Meter lange Klosterkirche wurde 1464 geweiht und laut Inschrift 1613 nach Zerstörungen neu bezogen. Bezeugt sind zwischen zehn und 20 Ordensleute, die eine Schreibwerkstatt für religiöse Werke betrieben und auch in der Seelsorge in Loikum aushalfen. Die letzten Brüder verließen 1812 die Gebäude, die anschließend abgebrochen und verkauft wurden. Die baulichen Reste des Klosters finden sich an einigen Dingdener Häusern wieder. Der Wappenstein des Klosters Marianvrede ist in der Front des Heimathauses ausgestellt.
2019 errichtete die Pfarrei Maria Frieden an der Stelle des Klosters eine Gedenkstelle mit einem Kunstwerk von Abraham Fischer.